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17.12.2019

Asbest in Timmendorfer Schule: Gemeindevertreter von Bürgermeister Wagner enttäuscht -Vertrauen ist erheblich belastet

Gemeinsame Pressemitteilung der Fraktionen CDU, WUB, BBNP, SPD, FDP und Bundnis 90/Die Grünen in Timmendorfer Strand

Timmendorfer Strand. Am Donnerstag, dem 12. Dezember 2019, informierte die Verwaltung der Gemeinde Timmendorfer Strand die Mitglieder der Fachausschüsse und die Fraktionsvorsitzenden in einem Schreiben über die Schadstoffbelastung an der GGS-Strand Europaschule in Timmendorfer Strand. Im genannten Schreiben erklärte die Bauamtsleitung, dass keine Gefahr für Schüler/innen und Lehrer/innen bestehe, da es sich bei den gefundenen Asbestfasern um fest im Baustoff gebundene Stoffe handle.

In einem mittlerweile vorliegenden Aktenvermerk wird diese Aussage zwar bestätigt, weiter gibt der Gutachter jedoch zu bedenken, dass einige der Bodenplatten bereits Bruchstellen aufweisen. Dies wurde auch fotodokumentatorisch belegt. Außerdem wird auf die Gefahr hingewiesen, dass noch weitere Bodenplatten auf Grund des Alters spröde seien, und Asbestfasern in die Raumluft gelangen könnten. Ebenfalls regte der Gutachter an, weitere potentiell asbesthaltige Bauelemente, wie zum Beispiel Fensterbänke und Lüftungskanäle, zu überprüfen.

Dieser Bericht des Gutachters wurde der Verwaltung bereits im September diesen Jahres zur Verfügung gestellt, über das Ergebnis wurde jedoch verwaltungsintern Stillschweigen vereinbart. Bis heute wurden die Mitglieder der Gemeindevertretung der Gemeinde Timmendorfer Strand weder offiziell von der Verwaltung über die Ergebnisse des Gutachtens informiert, noch liegt eine Stellungnahme des Bürgermeisters dazu vor, warum die Verwaltung die "umgehenden Handlungsempfehlungen" des Gutachters in den vergangenen drei Monaten nicht umgesetzt hat und darüber hinaus keine weiterführenden Untersuchungen wie zum Beispiel bautechnische Raumluftuntersuchungen beauftragt hat.

Es ist den Mitgliedern aller Fraktionen absolut unverständlich, weshalb die Verwaltung erst nach politischen und medialen Rückfragen zum Sachverhalt tätig wurde. Es wird der Verwaltung nicht der Umstand an sich vorgeworfen, dass man Schadstoffe in öffentlichen Gebäuden aufgespürt hat, die mehrere Jahrzehnte alt sind. Es ist vielmehr der Umgang mit dieser Situation, das Verkennen der Dringlichkeit, das Zurückhalten von Informationen und das Unterlassen von einleitenden Maßnahmen, die Aufschluss über das Ausmaß einer möglichen Gesundheitsgefährdung von Schüler/innen und Lehrer/innen geben.

Die Gemeindevertreter kritisieren die fehlende Kommunikation der Verwaltung scharf und sind vom Verhalten des Bürgermeisters Wagner in diesem Sachverhalt enttäuscht - das Vertrauen ist erheblich belastet.

Die Fraktionen werden aufgrund von Dringlichkeit einen Tagesordnungspunkt zur Gemeindevertretersitzung am Dienstag, dem 17. Dezember, beantragen und unverzügliche Luftuntersuchungen veranlassen, damit Klarheit über den Gefährdungszustand geschaffen wird. Um zu gewährleisten, dass schnellstmöglich entsprechende Sanierungsarbeiten stattfinden können, werden die Fraktionen zusätzliche Mittel in den Gemeindehaushalt einstellen.

gez. Melanie Puschaddel-Freitag (CDU), Andreas Müller (WUB), Michael Strümpell (BBNP), Jörn Eckert (SPD), Michael Berk (FDP), Stefanie Paetow (Bündnis 90/Die Grünen)

 
 
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